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Aus dem Beiheft zur CD bei Bear Family:

WOLFSMOND : WIE DER WIND SO FREI

DAS BESTE VON WOLFSMOND

Zu den eigenständigsten und charismatischsten deutschen Rockbands, die sich ab etwa Mitte der Siebziger eines immer größeren Publikumszuspruchs erfreuen konnten, zählt ohne Zweifel auch die norddeutsche Formation WOLFSMOND.

Ihr Kopf Lude LaFayette alias Jochen Peters (Kompositionen / Gesang / Tasteninstrumente / Gitarre) gründete die Gruppe im Herbst 1976. Die Band verschrieb sich von Beginn an einer geradlinigen, erfreulich unkomplizierten Rockmusik, die sich insbesondere durch den unverwechselbaren Gesangstil von LaFayette und dessen gelungene Texte auszeichnete. Peters war bis zur Gründung von WOLFSMOND Mitglied bei GASH und THE RATTLES gewesen, mit denen er u.a. die Werke "Tonight: The Rattles Starring Edna" (1972) und "Gin Mill" (1974) einspielte. Anschließend fand er in George Meier (Gitarre), Rico Christian (Gitarre), Joseph Hess (Bass) und Kai Stellmann (Schlagzeug) die passende Verstärkung für sein eigenes Bandvorhaben.

Bereits im Frühjahr 1977 stand das von Frank Mille produzierte Debütalbum "Lude LaFayette's Wolfsmond" in den Geschäften. Ein Werk, auf dem das Musikmagazin SOUNDS "...Songs vom Reisen auf der BMW und im Nachtexpress mit ziehendem Drive, ruhigere Stücke von der Liebe, und die alten Rock-Archetypen des Fremden und des Einsamen (Wolfs)" entdeckte.

WOLFSMOND ging von nun an alljährlich als Band auf Tournee und hatte ihren ersten TV-Auftritt in der ZDF-Sendung DISCO 77.

Ende 1977 kam es zur ersten von vielen weiteren Umbesetzungen innerhalb der Band. Zur Band gehörten neben Lude LaFayette und George Meier jetzt Produzent Frank Mille (Bass) und George B. Miller (Schlagzeug). Neben LaFayette blieb George Meier als einziges Mitglied bis Ende 1982 fest bei der Band. Er steuerte zu LaFayettes Arrangements so manches brillante Gitarrensolo bei und sang zwei eigene Songs: "Wellenreiter" und "Trag mich davon".

Das zweite Album mit dem Titel "Radio Rock 'n' Roll" fiel spürbar rockiger aus. Zurecht attestierte das HAMBURGER ABENDBLATT der Scheibe trotz einheimischer Texte nicht etwa dem Schlagergeschäft zugerechnet werden zu können, sondern kraftvolle deutschsprachige Rockmusik darzustellen. Erneut stand die Band vor der Kamera, diesmal in dem ZDF-Fernsehfilm "Keiner kann was dafür" (die Regie führte die deutsche Bundesfilmpreisträgerin Uschi Reich), einer Geschichte über das Problem von Jugendarbeitslosigkeit, für die LaFayette die Musik komponierte.

In neuer Besetzung produzierte WOLFSMOND ab Sommer 1979 das Drittwerk "Traumzeit". Neben Lu LaFayette und George Meier waren nun dabei: Gerd Boettcher (Gitarre), Volker "Volle" Schwanke (Bass) und Mike Bach (Schlagzeug).

Die Fernsehzeitung HÖRZU schrieb zu "Traumzeit" "...prima melodischer Rock, der sich durch eine angenehme Grundstimmung und gelungene Texte auszeichnet."

In der ""Traumzeit"-Besetzung entstand auch "Verwandelt!", das vierte Album der Gruppe. Kurioserweise taucht auf dem Cover ein Photo mit jener Besetzung auf, die zwar anschließend auf Tournee ging, jedoch in dieser Konstellation das Album nicht eingespielt hatte. Mit "Verwandelt" erweiterte die Band ihre stilistische Bandbreite. Ihrem bis dato schnörkellosen Geradeaus-Rock in Verbindung mit Country- und Folkelementen fügten sie nun bizarre und surreale Elemente hinzu - eine Mixtur, die bei den Fans auf durchweg positive Resonanzen stieß und von der Phono-Akademie mit dem deutschen Musikpreis 1980 ausgezeichnet wurde.

Im darauffolgenden Frühjahr wechselte die Besetzung erneut: Zum zweiten Mal kam George B. Miller (Schlagzeug) zur Band, außerdem neu: Harald Konietzko (Bass). Mit Produzent Edo Zanki, selbst eine feste Größe in der deutschen Rockmusik-Landschaft, nahm WOLFSMOND Ende 1981 das Album "Fühl dich frei!" auf. Die Singleauskopplung "Für mich ist es Rock 'n' Roll" avancierte zu einem echten Radiohit. Der Song schaffte es bis auf Platz 5 der deutschen Funk-Hitparade und die Band zog auf eine 70 Konzerte umfassende Tournee.

Im Frühjahr und Herbst 1983 nahm LaFayette mit Studiomusikern die Singles "Auf der Reise" und "Ich vermiss dich" auf. Beide Singles platzierten sich wochenlang unter den Top 20 der deutschen Radiocharts und wurden im Rahmen der Berliner Funkausstellung 1983 bei diversen TV-Shows playback von WOLFSMOND aufgeführt.

Mit Auslaufen des Schallplattenvertrages war das Kapitel WOLFSMOND nun vorläufig beendet und Peters ging mit seiner Ehefrau Joey-Ann für sechs Monate nach Hawaii.

Nach seiner Rückkehr arbeitete Peters für diverse Künstler und Bands als Keyboarder und Gitarrist, u.a. 3 1/2 Jahre für die EMSLAND HILLBILLIES.

1987 erschien LaFayettes Soloalbum "Snapshots" mit Coverversionen u.a. von Chuck Berry sowie die Single "Flug 704". Ende der 80er Jahre reanimierte LaFayette WOLFSMOND für einige Live-Auftritte und veröffentlichte 1991 mit "Auf heißer Spur" ein weiteres Album, auf dem u.a. der Bassist Helmut Hattler (KRAAN) zu hören ist. Zudem war Peters von 1988 bis 1990 musikalischer Leiter des Musicals "Linie 1" am Stadttheater in Bremerhaven. 1995 und 1996 nahm er mit dem Trio NO OIL NO DUST zwei CDs auf, u.a. mit Musikern der Hannoveraner Hardrockband VICTORY.

MATTHIAS MINEUR / LU LAFAYETTE / KAI STELLMANN


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